Der Apfel

Der Apfel steht für das Alte Land. Er ist wie ein Markenzeichen der Region unweit Hamburgs. Die Apfelbäume führen im Frühjahr ihre weißen und rosa Blütenkleider vor, stellen im Sommer und Herbst ihre Früchte zur Schau. Von denen haben Apfelesser das ganze Jahr über was.

Weiße und rosa Blütenblätter, rote, rot-grüne, rot-gelbe Früchte. Apfelbäume zeigen ihre Reize frühjahrs wie sommers. Haben sie ihre Blütenblätter abgeworfen, sprießen kleine Früchte, die allmählich zu großen reifen. Ernte-, also Apfelzeit ist etwa von August bis Oktober. Auf rund 90 Prozent der Fläche werden im Alten Land Äpfel angebaut. Mittelwerte für die Phasen der Apfelblüte, wie sie das „Esteburg Obstbauzentrum Jork“ veröffentlicht, sind: Der Anfang am 4. Mai, Vollblüte zum 14. Mai und das Ende am 22. Mai.

Während der Blütezeit kann sich die Temperatur mitunter schon mal dem Gefrierpunkt nähern. Dann werden die Apfelbäume beregnet, nachts mit Wasser aus Fleeten, Gräben, Wettern oder Bewässerungs-Becken besprüht. Die feinen Tropfen werden zum Eispanzer an der Blüte und an den Blättern. Dabei, also beim Wechsel vom Aggregatzustand flüssig zum Aggregatzustand fest, entsteht die sogenannte Erstarrungswärme oder Kristallisationswärme. Die schützt Blatt und Blüte vorm Erfrieren und bewahrt die Obstbauern vorm Ernteausfall.

Apfelesser können das ganze Jahr über ihre Altländer Lieblingsfrüchte naschen. Denn die Erzeuger lagern einen Großteil der Ernte in Hallen – unter speziellen Bedingungen: Der Sauerstoff-Gehalt wird reduziert, dafür der Kohlendioxid-Gehalt erhöht. Was den Stoffwechsel der Früchte hemmt und sie lange nach dem Pflücken noch frisch sein lässt.

Bis sie zu ihren Konsumenten gelangen, bringen die Äpfel aus dem Alten Land verschiedene Stationen hinter sich: Vom Baum per Hand gepflückt, geht es in großen Kisten zur Halle. Dort nehmen sie ein Wasserbad, werden von Menschenaugen begutachtet und von Menschenhänden vorsortiert. Die Früchte mit Schadstellen dürfen in die Mosterei. Die richtig Guten werden einer weiteren Prüfung unterzogen, diesmal maschinell. Und ebenfalls maschinell werden sie letztlich in Güteklassen eingeteilt, sofort an den Mann und an die Frau gebracht, oder sie werden eingelagert und später verkauft.

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